Albstadt: Gonso-Trail
„Eins plus“ – die Albstädter haben ihre Hausaufgaben in Sachen Fahrrad-Tourismus perfekt erledigt. Diese Tour zeigt die vielfältigen albtypischen Landschaftsformationen, als blättere man in einem Fotobuch: karge, sonnige Höhen und feuchte, dichte Wälder gespickt mit knackigen Auf- und Abfahrten.
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Foto: Albstadt-Tourismus
GPS-Biketour: Hoch hinaus
„Eins plus“ – die Albstädter haben ihre Hausaufgaben in Sachen Fahrrad-Tourismus perfekt erledigt. Diese Tour zeigt die vielfältigen albtypischen Landschaftsformationen, als blättere man in einem Fotobuch: karge, sonnige Höhen und feuchte, dichte Wälder gespickt mit knackigen Auf- und Abfahrten.
- Start/Ziel: Albstadt-Tailfingen, Bullentäle
- ■■ Gonso-Trail: 46 km / 990 Hm.
Als das E-Bike noch bedeutungsgleich zu Gehhilfen für Senioren in den Fahrradläden ein Schattendasein fristete und Verkehrsminister und -planer das Fahrrad als Mobilitätsassistent mittelloser Studenten verkannten, hatte Albstadt bereits den Weg des sportiven Drahtesels in eine sonnige Zukunft geebnet. Drei anspruchsvolle Touren findet der geneigte Radler im Netz unter www.bikezone-albstadt.de. Eine davon will hoch hinaus: der „Gonso-Trail“.
Fahrspaß im Wandel der Topografie:
Bergan schwitzen, hinunter kühlt der Fahrtwind. Das Albstädter Streckenprofil zaubert stets ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht.
Fast 1000 Steigungsmeter sammelt der Radler. Dies und auch das eingedeutschte Wörtchen „Trail“ erzeugt bei ambitionierten Bikern einen freudigen Schauer. Dem ewiggestrigen Karohemd dagegen kräuselt dieser Anglizismus vor Zorn und Ärger die Stirn. Doch Halt. Alles geht mit rechten Dingen zu. Die Zwei-Meter-Regel, die leider auch braven, ganz normalen Radfahren ohne Unterlass hässliche Beschimpfungen und lästige Blickkontakte beschert, ist auf diesen 46 Kilometern und 970 Höhenmeter eingehalten, für ausgeschilderte Single-Trails gelten Ausnahmegenehmigungen.
Und siehe da, Wanderer und Biker begegnen sich mit Respekt. Dies durften die Sphäre-Streckentester erleben. Nicht zuletzt, weil alle drei Touren perfekt und offiziell mit Schildern den Weg um Albstadt weisen. „Auf den Spuren des Bike-Marathons“, titelt der Prospekt, was Bio-Biker als Kampfansage an ihre Muskeln zu verstehen haben. Wenn dann noch mit Endorphinen geflutet der Radler nach fünf Stunden in den letzten Streckenabschnitt durchs MTB-Worldcup-Gelände rollt, darf mit Recht die Brust vor Stolz ein wenig schwellen. Zweifelsohne krönt das legendäre Bullentäle die Tour. Im Geiste feuern tausende Zuschauer an.
Auch E-Bikern sei der „Gonso-Trail“ empfohlen. Falls der Akku wegen den Steigungen erlahmt, führen Talwege zum Start und Ziel in Albstadt-Truchtelfingen zurück.
SPOTcheck: Ambitioniert – maximale Kletterkraft gefragt
Der Zeit um eine Radlänge voraus. „Bikezone Albstadt“ heißt die Fahrradoffensive, die das angestaubte Image der ehemaligen Textilhochburg aufpolieren soll – mit dem Salz vom Schweiße der Anstrengung und dem Staub traumhafter Trails. Während viele Tourismus-Destinationen mit Wellness, Nichtstun und Ausspannen um die Gunst betagter Urlauber buhlen, setzte Albstadt schon vor zehn Jahren auf Sport, Fitness und Outdoor-Aktivität. Konkret: Es rückten die Mid-Ager ins Visier. Die Stadt sollte zum Synonym für Fahrradfahren werden. Schon vor 25 Jahren gelang hier mit 2000 Teilnehmern die Premiere des „Albstadt-Bike-Marathon“, einer der ersten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland. Seit 2013 treffen sich im Bullentäle die weltbesten Radfahrer beim UCI-Mountain-Bike-Worldcup-Rennen.
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Bikepark Albstadt: Exklusiver Fahrspaß seit 2009
Skigefühle auf zwei Rädern
Der Pioniergeist zahlte sich aus. Tausende Besucher aus ganz Deutschland und dem nahen Ausland pilgern an den steilen Skilift des Tailfinger Schlossbergs. Ob Hobbybiker oder Downhill-Racer, auf den professionell angelegten Abfahrtsstrecken fühlen sich Youngster und Junggebliebene wohl.
UCI-Worldcup Albstadt: Die weltbesten Biker hautnah
Im Bullentäle brennt die Luft
Die Früchte des über 30 Jahre währenden Bike-Booms haben sich die Albstädter wohl verdient. Machten sie doch das Schwabengebirge weltweit in der Biker-Szene bekannt. Jedes Jahr nämlich macht der Worldcup-Tross im Bullentäle Station. Jedes „normale“ Jahr fiebern tausende Zuschauer lautstark mit.
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Printausgabe: Sphäre 2/2021, Seite 4-15
WEBcode #21209