———————————
Dettingen Erms – Calverbühl – Höllenlöcher – Turm Hohe Warte – Grüner Fels – Rossfeld
Geopark pur – auf dieser Wanderung zeigt die Schwäbische Alb, dass dieses Gebirge Geschichte hat. Die Erde lebt, dies können Sie auf dem mächtigen Vulkanrest Calverbühl fühlen und im Höllenloch spüren.
PDF-Download: Print-Artikel runterladen
GPS-Tour: Höllenglut
Geopark pur – auf dieser Wanderung zeigt die Schwäbische Alb, dass dieses Gebirge Geschichte hat. Die Erde lebt, dies können Sie auf dem mächtigen Vulkanrest Calverbühl fühlen und im Höllenloch spüren.
14,3 km: Parkplatz Dettingen – Calverbühl- Höllenlöcher – Turm Hohe Warte – Gestütshof St. Johann – Grüner Fels – Rossfeld – in einer Schleife über traumhafte Single-Trails zum Ausgangspunkt zurück
SPHÄRE-Steckendaten/-Profil
- Start/Ziel: Dettingen Erms, am Rathaus / Marktplatz
- Gehzeit: 3:00 Std.
- Rundstrecke: 14,3 km
- Höhenm.: 640 m
- Profil: min. 404 m / max. 820 m
- Pause: Gestütsgasthof
- Hotel Rössle, Dettingen
- Sehenswert: Calverbühl, Höllenlöcher, Turm Hohe Warte, Grüner Fels
Fahr zur Hölle.“ Hinter diesem Fluch verbirgt sich die Vorstellung von ewiger Feuersbrunst und Hitze – etwa so, wie es im Erdinneren aussehen mag. Bisweilen kehrt unser Planet aber auch das Innerste nach außen, wirft Unterstes nach oben. Die Schwäbische Alb hat in seiner 200 Millionen dauernden Entstehungsgeschichte wohl alle Menschen erdenkliche Höllenfahrten durchlebt. Vulkanausbrüche (Foto unten, Calverbühl, kegelförmiger Basaltschlot) und eine Zeit, da sich der Meeresboden samt seinen fossilen Zeugen auf über 800 Meter in den Himmel hob.
Doch was oben ist, will auch wieder runter. Wasser, Wind und die Schwerkraft nagen von Nordwesten her unermüdlich an der Schwäbischen Alb – sie zieht sich zurück, wirft Ballast ab. Bergstürze und Hangrutsche sind die Folge. So spaltet sich hoch über Dettingen Erms eine 120 Meter lange Felsscholle ab. Ein spektakuläres Anschauungsobjekt der Naturgewalt darf auf dieser Sphäre-GPS-Tour durchwandert werden. Der sich talwärts neigende Felsriegel gibt eine 35 Meter tiefe Schlucht frei (Foto unten). Eine Eisenleiter führt in diesen Mini-Canyon. Danach steigt die enge Talsohle sanft an.
Doch bietet diese Höllen-Tour noch mehr: Nach kurzer Rast am Calverbühl und dem Abenteuer Höllenloch steht eine Rundschau auf dem Plan: Die Hohe Warte, ein Steinturm oberhalb des St. Johanner Gestütshofes, gibt den Blick frei auf das Alb-Land, das einst die Strömungen des Jurameeres formten.
Nach einer Rast im urigen Saal des Gestütsgasthofs belohnt der Grüne Fels mit einem faszinierenden Weitblick über Glems hinweg, nach Nordwesten weit über Metzingen hinaus).
Nun führt ein kleiner Pfad an der Hangkante über den wurzeldurchzogenen, steinigen Waldboden bis zum Rossfeld. Legen Sie Ihre Tour so, dass Sie dort in den Abendstunden wandeln. Zu dieser Zeit entfaltet diese auch wegen des Segelflugplatzes viel besuchte Hochebene ihre mystische Wirkung. Besonders die von der Abendsonne glutrot inszenierte Burg Neuffen am Horizont wirkt wie eine aus der Alltagsflut emporsteigende Insel aus dem Reich der Fantasie (Foto ganz oben). Doch das Burggestein ist Realität, ebenso wie die mächtigen alten Buchen, die nun den Weg über die weichen Magerrasenmatten als Baumgruppen säumen. In der Dämmerung scheinen sie mit riesigen Fangarmen in den abendroten Himmel zu greifen, fast so wie Tentakeln der Korallen hier auf der Schwäbischen Alb vor rund 200 Millionen Jahren, als das heute Oberste damals noch zu unterst war.
Sphäre-Wissen: Die Schwäbische Alb ist Geopark
Versteinerungen, Klopfplätze, Höhlen, Vulkane – die Schwäbische Alb macht Erdgeschichte erlebbar. Daher wurde das ganze Gebirge 2002 zum Nationalen Geopark geadelt. Zwei Jahre später stieg die Alb in die Liga des europäischen Geopark-Netzwerks auf, das übrigens auch die UNESCO unterstützt.
Die Geschäftsstelle des Geoparks hat ihren Sitz in Münsingen im Alten Lager, in demselben Gebäude, von dem aus die Biosphärengebietsverwaltung wirkt. 49 Geoparks sind bereits in 19 Europaländern installiert. In Deutschland alleine sechs: Vulkaneifel, Terra.Vita Naturpark, Naturpark Bergstrasse Odenwald, Geopark Schwäbische Alb, Geopark Harz, Muskau Arch Geopark (Deutschland/Polen).
SPHÄRE-Unterkünfte: Essen & Schlafen
- Dettingen
- – Hotel-Restaurant & Metzgerei Rößle, Dettingen am Start-/Zielpunkt. Übernachtung möglich. Mo Ruhetag: Tel. 07123-97800, hotel-metzgerei-roessle.de
- St. Johann
- – Gestütsgasthof, große und kleine Hausmannskost, Mo. Ruhetag: Tel. 07122-9296
——————————————————-
PDF-Download: Print-Artikel runterladen
Printausgabe: Sphäre 3/2011, Seite 20-21
SPHÄRE-Diashow
Visueller Rundgang entlang der Wandertour. Hier auf dem Calverbühl / rechtes Foto dsie Höllenlöcher
SPHÄRE-Diashow:
Dettinger Höllenlöcher, 120 Meter langer Gesteinsriegel neigt sich zu Tal. Es ist eine 35 Meter tiefe Schlucht entstanden
SPHÄRE-Diashow:
Aussichtsplateau Grüner Fels, oberhalb des Örtchens Glems
SPHÄRE-Diashow:
Rossfeld, Segelflugplatz, Magerrasen und gigantische Auasicht wie beispielsweise auf die Burg Neuffen
SPHÄRE-Diashow:
Mittagsrast dieser Tour empfohlen im Gestütsgasthof St. Johann
WEBcode 203091